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30 Persönlichkeiten, die für die geschichtliche Verbundenheit Österreichs mit der Slowakei stehen

Christian Ludwig Attersee

(1940 Bratislava) kam 1944 nach Österreich und wurde Maler. (Sein gleichnamiger Vater war der Architekt des Manderla-Haues, des erste Hochhauses von Bratislava).

Anton Bernolák

(1762 Slanica – 1813 Nové Zámky) studierte in Wien Theologie, später wurde er der erste  Kodifikator des Schriftslowakischen.

Alphons Czibulka

(1842 Spisske Podhradie – 1894 Wien) war Kapellmeister in Odessa, Innsbruck und am Carltheater in Wien und ab 1866 einer der angesehensten Militärkapellmeister der Monarchie.

Georg Rafael Donner

(Wien 1693 – 1741) war ab 1729 jahrelang in Preßburg tätig, wo ihm ein eigenes Gusshaus errichtet wurde. Bedeutendste Werke u.a.: Johannes Almosengeber-Kapelle und Reiterstatue des heiligen Martin im Preßburger Dom, Donnerbrunnen am Neuen Markt in Wien.

Peter Dvorsky

(geb. 1951 in Partizánske) studierte Gesang am Konservatorium Bratislava. Dvorský‘s Laufbahn begann 1972 am Slowakischen Nationaltheater, seine Weltkarriere mit dem Debüt an der Wiener Staatsoper 1976. Seine Verbundenheit mit Wien bekundete Dvorský mit den Worten, „er kehre immer wieder gerne in jene Stadt zurück, in der er die größten Erfolge und die freundschaftlichste Atmosphäre erlebt habe.“

Ferdinand Fellner

(Wien 1847 – 1916) betrieb zusammen mit dem Hermann Helmer das bedeutendste Theaterarchitektenbüro der Monar­chie, das 1886 in Pressburg das alte Operngebäude, später in Wien das Ronacher und das Volkstheater
errichtete.

Adolf Frankl

(1903 Preßburg-1983 Wien) war Maler, besonders von Szenen aus dem jüdischen Alltag, Kaffeehäusern und Bauernhöfen. Er überlebte 1944/45 Auschwitz und setzte mit Werken über den Holocaust ein Mahnmal gegen das Vergessen.

Edita Gruberova

(1946 Bratislava – 2021 Zürich) studierte Gesang in Bratislava, 1970 Debüt an der Wiener Staatsoper, 1971 Flucht aus der ČSSR, seit 1972 Mitglied der Wir. Staatsoper. Mit der Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“ unter Karl Böhm gelang ihr 1976 der Durchbruch zur Weltkarriere.

Andreas Hadik

(1710/11 Schüttinsel bei Pressburg – 1790 Wien) war Offizier, seit 1756 Feldmarschall, eroberte im 7-jährigen Krieg vorübergehend Berlin und wurde später Vorsitzender des Hofkriegsrates in Wien.

Melchior Hefele

(1716 Kaunertal/Tirol – 1798 Szombathely) studierte an der Wiener Akademie, schuf u.a. 1751 den Marmorhochaltar der Wallfahrtskirche Sonntagberg/N.Ö., war für den Passauer Bischof tätig und errichtete 1781 das Primatialpalais, den Sitz des Erzbischofs, in Pressburg.

Maximilian Hell

 (1720 Banská Štiavnica/Schemnitz 1792 Wien) war Jesuit (Priesterweihe Wien 1751), bedeutender Astronom und von 1775 bis 1792 Professor an der Wiener Universität.

Johann Nepomuk Hummel

(1778 Pressburg – 1837 Weimar)  wurde 1786 in Wien Schüler Mozarts, 1804 – 1811 als Nachfolger Haydns Konzertmeister und Leiter der Esterházyschen Hofkapelle in Eisenstadt. In Wien war er als Komponist und Pianist höchst angesehen und u.a. mit Beethoven befreundet. 1816-18 Hofkapellmeister in Stuttgart, ab 1819 in Weimar.

Maria Antonia Koháry

(1797 Budapest –1862 Wien) war die Erbin des aus der heutigen Slowakei (Burgen Sitno und Cabrad, Schloss St. Anton) stammenden Adelsgeschlechts Koháry. Beim Wiener Kongress lernte sie Prinz Ferdinand Georg August von Sachsen-Coburg kennen, den sie 1816 heiratete. Antonias umfangreiche Besitzungen in Österreich und der heutigen Slowakei (Güter, Wälder, Bergwerke und Fabriken) machten die Coburger zu großen Landbesitzern. Auf der Coburg-Bastei in Wien errichteten die Coburgs das gleichnamige Palais. Die Familiengruft der Koháry befindet sich in der Abteikirche von Hronský Beňadik.

Adam František Kollár

(1718 Terchová – 1783 Wien) studierte Theologie in Trnava und Wien, war ab 1748 an der Hofbibliothek in Wien und wurde 1772 deren Leiter; wichtiger Ratgeber Maria Theresias, genannt „Slowakischer Sokrates“.

Franz Lehar

(1770 Komorn/Komarno – 1948 Bad Ischl) studierte in Prag Musik, war mit 25 Jahren jüngster k.k. Militärkapellmeister in Losonc/Lucenec (heute Südslowakei, Komposition des „Slawischen Marsches“) und wurde der größte Operettenkomponist des 20. Jahrhunderts.

Peter Pazman

(1570 Großwardein – 1673 Pressburg) studierte in Wien Philosophie, war Univ. Prof. in Graz und wurde Erzbischof und Kardinal. Er gründete das Pazmaneum (Priesterseminar) in Wien und die Universität Trnava.

Joseph Maximilian Petzval

(1807 in Spišská Belá– 1891 Wien) wurde nach dem Schulbesuch in seiner Heimat und Mathematikstudium in Budapest 1837 Professor an der Wiener Universität, wo er 40 Jahre lang wirkte und einer der bedeutendsten Wissenschaftler und technischen Bahnbrecher, besonders bei der Entwicklung der Photographie, wurde.

Lucia Popp

(1939 Záhorská Ves – 1993 München) studierte Gesang in Bratislava und Prag. 1963 Debut an der Oper Bratislava als Königin der Nacht, worauf sie sogleich von der Wiener Staatsoper engagiert wurde und ihre Weltkarriere begann.

Hugo Portisch

 (1927 Bratislava, 2021 in Wien) besuchte in Bratislava die Schule und übersiedelte 1944 mit seinen Eltern nach Österreich, wo er einer der
angesehensten Journalisten wurde.

Fürst Pribina

(+ 861) veranlasste 828 die Weihe der ersten Kirche auf slawischem Gebiet nördlich der Donau in Nitra durch den Salzburger Erzbischof Adalram und wurde ca. 833 in Traismauer/N.Ö. getauft.

Ladislaus Pyrker

 (1772 Nagylang/Ungarn – 1847 Wien) entstammte einer Tiroler Familie und trat 1792 in das Stift Lilienfeld ein, dem er ab 1812 als Abt vorstand. Von 1819 bis 1821 war er verdienstvoller und beliebter Bischof der Zips, der dort die erste Lehrerbildungsanstalt der Monarchie gründete; 1821 wurde er Patriarch von Venedig.

Eduard Sacher

(1843 Želiezovce – 1892 Wien) gründete 1876 das Hotel Sacher in Wien.

Franz Schmidt

(1874 Preßburg – 1939 Perchtoldsdorf) erhielt Orgelunterricht an der Franziskanerkirche in Pressburg und studierte  später am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien; von 1896 bis 1911 Mitglied der Wiener Philharmoniker; bedeutender Komponist – u.a. der Oper „Notre Dame“, des Oratoriums „Das Buch mit sieben Siegeln“ und von 4 Symphonien.

Ludwig Schwarz SDB

(* 1940 in Bruck/Most pri Bratislave) musste 1945 mit seinen Eltern die Slowakei verlassen, wurde in Österreich Priester und war von 2005 bis 2016 Bischof von Linz.

Leopold Štastný

1911 Rohožník bei Malacky – 1996 Toronto) war slowakischer Fußballspieler und Fußballtrainer und trainierte als erster Nicht-Österreicher von 1968 bis 1975 die österreichische Nationalmannschaft.

Erzherzogin Stephanie

(1864 Laeken/Belgien – 1945 Pannonhalma) war eine Tochter von König Leopold II. der Belgier und 1881 – 1889 Gattin von Kronprinz Rudolf. 11 Jahre nach dessen Tod heiratete sie Graf Elemér Lónyay und lebte von 1906 – 1945 auf dessen Schloss Rusovce (heute Teil von Bratislava).

Ľudovít Štúr

(1815 Uhrovec – 1856 Modra) gründete im Zuge der 1848er-Revolution zusammen mit Hurban und Hodža in Wien den 1. Slowakischen Nationalrat, der die Autonomie oder Selbständigkeit der Slowakei von Ungarn anstrebte; er war nach Bernolák Autor der zweiten Kodifikation der slowakischen Sprache, die dem heutigen Slowakisch zugrunde liegt.

Viktor Tilgner

 (1844 Pressburg – 1896 Wien) studierte an der Wiener Akademie der Bildenden Künste und schuf zahlreiche Werke in Wien (u.a. Mozartdenkmal) und Pressburg (u.a. Ganymed-Brunnen vor dem alten Opernhaus).

Eduard Todesco

(Wien 1814 – 1887) war Unternehmer, Bankier und Philanthrop und ließ sich das Palais Todesco in der Kärntnerstrasse erbauen. Sein Großvater war Ahron Hirschl (1742 Pressburg – 1817 Wien), sein Vater Hermann Todesco (Wien 1791–1844), der in Italien „Il Tedesco“ (der Deutsche) genannt wurde und den Namen „Todesco“ annahm.

Adolph Zsigmondy

(1816 Pressburg – 1880 Wien) promovierte in Wien, wurde durch seine Entwicklung des „Zahnschemas nach Zsigmondy“ bekannt und war der Zahnarzt von Kaiserin Elisabeth. Bedeutend waren auch seine in Wien geborenen 4 Söhne: Emil (Arzt und Bergsteiger; zusammen mit Otto Erstbesteiger der nach ihnen benannten Zsigmondyspitze in den Zillertaler Alpen), Karl (Mathematiker), Otto (Zahnarzt und Bergsteiger) und Richard (Chemiker, Nobelpreisträger).